Salzburgs Töchter

Salzburgs Töchter. Schon wieder Feminismus?

posted by Janine Heinz January 26, 2017 0 comments
We put the fun in feminism!

„Feminismus“ – Das böse F-Wort, das bei vielen Menschen einen regelrechten Abwehrmechanismus auslöst. Aber warum? Viele verbinden damit brennende BHs, männerhassende Frauen_ und Diskussionen um Binnen-I und Körperbehaarung. Feminismus steht jedoch grundlegend für die Überzeugung, dass alle Geschlechter die gleichen Rechte und Chancen haben sollen – in sozialer, politischer und ökonomischer Hinsicht. Gegen diese Überzeugung sprechen objektiv keine Argumente, es geht um Gleichberechtigung. „Den“ Feminismus gibt es nicht, er lebt wie jede Bewegung vom Diskurs und auch hier gibt es natürlich unterschiedliche Ansichten und Auslegungen. Im Grunde genommen wollen aber alle dasselbe: Gleiche Rechte für alle. Keine Unterschiede im Einkommen, keine Benachteiligungen am Arbeitsplatz oder sonst wo und eine bessere Verteilung der Betreuungspflichten.

Junge Frauen_ sind meist (noch) nicht von diesen Strukturen betroffen, aber fast jede Frau_ kennt eine oder mehrere der Situationen: sie  wurde auf ihr Aussehen und/oder Geschlecht reduziert, unerwünscht berührt oder gar zu intimen Handlungen überredet oder gezwungen. Feminismus geht uns also alle etwas an, auch Männer_. Nicht zuletzt, da Studien belegen, dass gleichberechtigte Paare glücklicher sind. Auch aus der wirtschaftlichen Perspektive bringt die Gleichstellung Vorteile: Der Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen schafft einerseits zusätzliche Arbeitsplätze und fördert andererseits die Einzahlungen in das Sozialversicherungs- und Pensionssystem.

Dass Feminismus nicht verklemmt oder gar langweilig sein muss, zeigen auch prominente Beispiele: Von Emma Watson über Beyoncé bis hin zu Adele. Wie wichtig es nach wie vor ist, dass Frauen_und verbündete Männer_ gemeinsam für Gleichberechtigung einstehen haben die weltweiten Proteste – der sogenannte Women’s march on washington- zu US-Präsident Trumps Angelobung gezeigt. Um zu zeigen, dass Feminismus Spaß macht und es auch auf lokaler Ebene Möglichkeiten zur Veränderung gibt, besteht nun die Initiative „Salzburgs Töchter“. Dabei wollen wir feministische Themen mit Spaß an der Sache und einem Augenzwinkern behandeln.

Wir möchten Themen bespielen, die vor allem für junge Frauen interessant sind. Oftmals konzentriert sich Frauenpolitik auf Themen, die für junge Frauen noch nicht relevant sind, wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Verpflichtungen im Pflegebereich. Wir wollen mit den Themen bereits davor ansetzen und gezielt junge Frauen ansprechen. Warum uns das ein solches Anliegen ist, soll hier kurz erklärt werden:

Frauen sind doch eh schon gleichberechtigt, was wollt ihr denn noch?

Es stimmt, vergleicht man die Situation von Frauen heute mit jener vor 100 Jahren, so gibt es einige Verbesserungen: Wir dürfen endlich wählen, studieren und ohne Einwilligung eines Ehemannes arbeiten gehen. Wir dürfen endlich selbst über unseren Körper bestimmen und verdienen gleich viel wie unsere männlichen Kollegen. Oder? Nicht ganz. Erst ein paar Tage zuvor hat Präsident Trump finanzielle Unterstützung für Länder gestrichen, in denen Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt werden dürfen. In Malta – einem EU-Mitgliedsstaat wohlgemerkt – sind diese komplett verboten und werden sogar unter Strafe gestellt. Das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist demnach noch ausbaufähig, um es milde auszudrücken. Man stelle sich nur vor, eine elitäre Gruppe von Frauen unterzeichnet eine Rechtsvorschrift, die ausschließlich den männlichen Körper betrifft.

Der Einkommensunterschied besteht nach wie vor und liegt in Österreich bei 22,4 Prozent – auch dann, wenn man die Teilzeitquote herausrechnet.

Was hat das jetzt mit einer lokalen Initiative zu tun?

Feministische Forderungen und deren Umsetzung können auch Verbesserungen direkt vor Ort bewirken. Das wollen wir in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten aufzeigen. So viel sei bereits gesagt: Wir hoffen, dass dadurch den einen oder anderen Personen ein Licht aufgeht.

Feminismus bringt uns allen in der Gesellschaft etwas – auch gerne mit Unterstützung der Männer. Wer mitmachen möchte oder junge Frauen kennt, die sich uns gerne anschließen möchten, kann sich unter Janine.Heinz@outlook.com melden oder die Facebook-Seite von „Salzburgs Töchter“ kontaktieren.

Denn: „Who run the world? Girls!“

 

Foto: Ludwig Seidl

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